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Kein Strom

8. September 2024

Es hat geregnet, und plötzlich hat Frieda keinen Strom mehr. Irgendwo hat es da wohl eine Sicherung zerschossen. Leider komme ich an meinen Stromkasten nicht ran, er ist verschlossen. Ich gebe in der Rezeption Bescheid – ja, es käme gleich jemand.


Normalerweise kann ich auch mal ohne Strom auskommen, zumindest für eine Nacht. Der Kühlschrank läuft auch mit Gas, und das Handy hält vielleicht eine Nacht durch ohne nachzuladen. Aber die Kaffeemaschine… die Kaffeemaschine funktioniert natürlich nicht, und das geht gar nicht:-)


Nach zwei Stunden des Wartens auf diesen Jemand pilgere ich noch einmal zur Rezeption. Die junge Dame ist etwas ungehalten, erst, als ihr Mitarbeiter ihr sagte, dass er noch nicht bei mir war, wird sie freundlicher.


Der Stein des Anstoßes: An meinem Anschluss gibt es keinen Strom.

Dann kommt dieser Jemand. Hausmeister, Platzwart – was auch immer. Schaut sich den Kasten von außen an und stellt fest, dass kein Strom da ist (Nein!). Und fährt wieder weg, um dann mit dem Schlüssel des Stromkastens wiederzukommen. Blickt mit südländischer Gelassenheit ins Innere des Stromkastens, um festzustellen, dass er das jetzt nicht reparieren könne (Ach!). Nimmt mein Kabel und steckt es auf einen Anschluss an einem leeren, benachbarten Platz (Whow… so lassen sich Probleme auch lösen).


Gegen Abend passiert das, was passieren musste: Es reisen neue Gäste an, ein deutsches Paar in meinem Alter, mit einem Van. Und natürlich wollen sie auch Strom. Dummerweise stehen sie genau auf dem Platz, an dem mein Stromkabel hängt.


Sie kommt ziemlich aufgebracht zu mir rüber (wäre ich auch). Und stellt fest: Mein Kabel hänge an ihrem Platz und ich habe meinen Strom gefälligst an meinem Stellplatz zu beziehen. Und wenn es dort nicht funktioniert, dass müsse ich mich halt kümmern (Was soll dieser Ton???)! Sagt es, und lässt mich stehen (puhhhh... ).


Sie rast zur Rezeption, dort ist natürlich niemand mehr. Ihr Mann ist etwas entspannter, meint, eine Nacht kämen sie ohne Strom aus. Ok.


Trotzdem ist es mir unangenehm. Ich gehe noch einmal rüber und biete ihnen meine Kabeltrommel an, dann könnten wir beide Strom haben. Nein, sie hätte den Campingplatz-Mitarbeiter jetzt doch noch getroffen, er habe sooooo viel zu tun gehabt heute und käme gleich morgen früh.


Ich bin gespannt.


Am nächsten Morgen kommt der Platzwart tatsächlich mit einer neuen Sicherung - und Frieda hat wieder Strom!


Die Nachbarin begegnet mir auf dem Weg zur Dusche. Auf mein "Guten Tag" erwidert sie nichts...




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